Hinweise zu den aus OpenStreetMap generierten Daten

Der OSM-Importer übernimmt je nach Konfiguration unterschiedliche Bestandteile des OSM-Datenbestandes nach Visum. Nach Visum können folgende Elemente übernommen werden:

  • das grundlegende Streckennetz mit Knoten, Strecken, Streckenverläufen und Abbiegern sowie diversen Attributen sowohl für das Straßennetz als auch für Schienennetze
  • Fußgängerzonen (bei der Import-Konfiguration Detailed urban network)
  • die Haltestellen und Linienverläufe des ÖV, sofern gepflegt
  • punkt- und flächenhafte POIs z.B. zur Landnutzung oder zur Lage von Einrichtungen
  • Klassifizierte Radrouten (bei der Import-Konfiguration Detailed urban bicycle network).
  • Fußgängerzonen
  • Sharing-Stationen (Car und Bike )

Hinweis: Bike-Sharing-Stationen und Fußgängerzonen können von den mitgelieferten Konfigurationen ausschließlich mit der Konfiguration Detailed urban network importiert werden.

Hinweis: Höhendaten, die mit dem Tag „ele“ an Knoten vorhanden sind, können mit den mitgelieferten Konfigurationen Detailed Urban Road and Railway Network und Detailed Urban Bicycle Network importiert werden.

Der OSM-Importer übernimmt das grundlegende Streckennetz mit den Attributen, die für den Aufbau eines Netzmodells relevant und verfügbar sind. Es werden Knoten, Strecken und gesperrte Abbieger in das Visum-Netz übertragen. Ein wesentlicher Teil der Konvertierung ist dabei der Aufbau einer für Visum geeigneten Netztopologie, die in den OSM-Daten nicht vorhanden ist. Beispielsweise gibt es in OSM keine Unterscheidung zwischen topologischen Knoten und einfachen Stützpunkten. Zudem sind parallele Kanten zwischen zwei Knoten und sogar Schleifen möglich. Diese Besonderheiten werden beim Import durch eine geeignete Konvertierung der OSM-Daten berücksichtigt. Im Resultat erscheint nur ein Teil der ursprünglichen Nodes als Knoten und die Ways werden, falls nötig, in mehrere einzelne Strecken aufgeteilt.

Generell kann nicht vorausgesetzt werden, dass in den OSM-Daten flächendeckend bestimmte Attributwerte versorgt sind. Insbesondere solche Attribute, die nicht in der Kartendarstellung sichtbar werden, wie beispielsweise die zugelassene Höchstgeschwindigkeit, sind nur selten vorhanden. Der OSM-Importer verwendet daher für viele Attribute zunächst Standardwerte, die in der Regel über Streckentypen definiert werden. Je nach Konfiguration werden die Standardwerte dann sofern verfügbar von den konkreten Attributen für Einzelobjekte überschrieben, oder diese individuellen Werte werden lediglich in benutzerdefinierten Attributen der Strecken gespeichert. Bei Bedarf können die Standardwerte dann manuell durch Mehrfach-Bearbeiten Funktionen mit diesen objektspezifischen Daten überschrieben werden.

In der folgenden Tabelle ist unter Bemerkungen jeweils vermerkt, ob die Werte in der Regel direkt aus OSM oder aus dem Streckentyp entnommen werden. Die Darstellung entspricht den Ergebnissen bei Verwendung der mitgelieferten Konfigurationen. Insbesondere bei benutzerdefinierten Konfigurationen sind Abweichungen von diesem Schema möglich und es können weitere Attribute befüllt werden.

Objekttyp

Attribut

Bemerkung

Knoten

OSM_NODE_ID

Original-ID des korrespondierenden OSM-Nodes

Knoten

XCoord, YCoord,

Direkt aus OSM

Knoten

ele

Direkt aus OSM

Strecken

OSM_WAY_ID

Original-ID des korrespondierenden OSM-Ways

Strecken

O2V_WAYSECIDX

Laufende Nummer des Abschnitts auf dem korrespondierenden OSM-Way

Strecken

Name

Direkt aus OSM

Strecken

TypeNo

Direkt aus OSM

Strecken

WKT (Streckenpolygon)

Direkt aus OSM

Strecken

TSysSet

aus Streckentyp und in benutzerdefiniertem Attribut „O2V_TSYSSET“

Bei Einbahnstraßen nur für die befahrbare Richtung

Strecken

CapPrT

aus Streckentyp

Strecken

NumLanes

aus Streckentyp und in benutzerdefiniertem Attribut „O2V_LANES“

Strecken

V0PrT

aus Streckentyp und in benutzerdefiniertem Attribut „O2V_MAXSPEED“

Hinweis

Befindet sich in der OSM-Datei bei „O2V_MAXSPEED“ ein Wert „walk“, wird dieser automatisch durch 7 (km/h) ersetzt. Der Wert kann in der Datei *.cfg der gewünschten Konfiguration verändert werden.

Strecken

Radrouteninformationen aus OSM-Relationen

in benutzerdefinierte Attribute „OSM_BICYCLEROUTE_REF“, „OSM_BICYCLEROUTE_NAME“, „OSM_BICYCLEROUTE_CYCLE_NETWORK“ und „OSM_IS_PART_OF_BICYCLEROUTE“

Abbieger

TSysSet

Direkt aus OSM (nur gesperrte)

Beim Import werden in Visum die folgenden Schritte durchgeführt:
  • Einlesen und Prüfen der Konfigurationsdateien
  • Einlesen der OSM-Dateien
  • Vorfiltern der relevanten OSM-Objekte
  • Setzen von Standardwerten für Tags (zur Verwendung in Filtern)
  • Überschreiben der Standardwerte mit konkreten Daten der Objekte, sofern vorhanden
  • Ermittlung abgeleiteter Informationen wie Befahrbarkeit durch Verkehrssysteme, Zuweisung des Streckentyps
  • ggf. Übertragung weiterer Attribute
  • Aufbereitung der Streckentopologie
  • Ermittlung von Abbiegeverboten
  • Netzdatei schreiben (konvertierte Objekte und Vorlage mit Definitionen von VSys, Streckentypen etc.)
  • Netzdatei in Visum einlesen
  • Nach dem Einlesen der Netzdatei in Visum berechnet der Importer die Gehzeiten t-ÖVSys an den Strecken. Das Streckenattribut Länge wird auf den von Visum berechneten Wert aus LängePoly gesetzt.

Hinweis: Über die Option Die temporäre *.net Datei behalten können Sie beim Import die erzeugte Netzdatei speichern (Importprozess mit einer vordefinierten Konfiguration durchführen). In dieser Netzdatei sind die Gehzeiten noch nicht enthalten. Öffnen Sie diese Datei in Visum, werden die Gehzeiten nicht nachträglich berechnet.